Mittwoch, 17. August 2011

Die Sache mit den fliegenden Bergen

Wenn wir daran zweifeln, dass wir etwas schaffen oder verändern können, dann wird es auch nicht passieren.

Ich kann alles, wenn ich nur will - Ned (Mrs Jo und ihre fröhliche Familie)


Abschied und Dank

Dieser Blogbeitrag wird der letzte dieser Reihe sein. Der Blog war von vorn herein auf 15 Posts konzipiert und deshalb soll dies auch kein Abbruch, sondern eine Vollendung sein. Das passt ganz gut, da meine Frau und ich in der nächsten Woche umziehen werden und dann den Kopf erst einmal mit anderen Dingen beschäftigt haben.

Ich möchte mich deshalb bei allen Lesern und Abonnenten bedanken und hoffe, dass sie von diesem Blog profitieren konnten. Ich habe mich immer über Kommentare und Anmerkungen gefreut und versucht sie immer zu berücksichtigen.

Die Sache mit dem Cello

Vor einiger Zeit sah ich eine Dokumentation über Heilungswunder und wie die Medizin versucht ihnen auf die Schliche zu kommen. Alle christlichen Fundamentalisten dürfen sich jetzt festhalten: Das geht tatsächlich! Für viele Phänomene, die vor einigen Jahren noch als Wunder bezeichnet wurden, gibt es heute eine Erklärung. Besondere Bedeutung hat dabei der eigene Wille und die eigene Vorstellungskraft. Hält man eine wundersame Heilung entgegen allen ärztlichen Befunden für möglich? Oder nicht?

Ein Beispiel hat mich ganz besonders berührt. Es geht um den polnischen Cellisten Dominik Browonski. (Ich bin mir sicher, dass ich seinen Namen falsch aufgeschrieben habe, aber so hörte er sich an.) Der junge, talentierte Musiker erkrankte an einem Gehirntumor. Nach vier Operationen war er gelähmt. Er konnte weder Musik machen, noch seine Arme richtig bewegen, geschweige denn Laufen.

Aber das ließ er nicht auf sich sitzen. Er steckte sich klassische Musik in die Ohren und erinnerte sich, wie er einst spielte und daran, dass er wieder spielen wolle. Ein Arzt half ihm, diesen Willen stark zu machen. Und tatsächlich konnte er lernen sich wieder zu bewegen. Laufen lernen, Sogar seine Arme wieder bewegen.

Doch die Krankheit ließ ihn nicht los. Der Tumor kam wieder und erneute Operationen drohten. Sein Arzt schlug ihm vor, sich vorzustellen, dass die gesunden und guten Zellen, sich schneller vermehren würden, als die kranken. So, wie er früher Tag und Nacht an seinem Cello trainierte, übte er auch diesen Gedanken.

Heute ist Dominik wieder auf der Bühne. Er spielt Cello, wenn auch (noch) einarmig, aber der Tumor ist verschwunden.

Die Sache mit den Wundern

Wir können diese Geschichte für wahr halten oder für ein Märchen. Warum sollten so viele Menschen krank und gelähmt sein, wenn die einfache Vorstellung und der Wille wieder zur Bewegung und Gesundheit verhelfen. Sicher ist er nur eine Ausnahme oder hatte Glück. Aber auf die meisten anderen trifft das nicht zu.

Erwischt? So klingen „limitierende Glaubenssätze“. Das sind Vorstellungen, die derart fest sind, dass man sie nicht so leicht ändern kann. Sie bestimmen unser Leben. Wenn man die Vorstellung hat, dass niemand den Ärmenkanal durchschwimmen kann, dann wird das auch niemand schaffen. Aber ein paar Menschen glauben, dass sie es können und schaffen es auch.

Eigentlich ist es doch sehr einleuchtend, dass man nur diejenigen Dinge tun kann, von denen man glaubt, dass man sie schafft. Anders herum geht es auch. Wenn ich davon überzeugt bin, dass ich unfähig bin und nichts in meinem Leben auf die Reihe kriege, werde ich genügend Bestätigung finden.

Ich muss gestehen, dass es mir schwer fällt zu glauben, dass sich ein Tumor oder eine andere Krankheit nur durch die Kraft meiner Gedanken heilen lässt. Auch ich habe die limitierenden Glaubenssätze. Aber polnischer Cellist hat es geglaubt und geschafft. Unglaublich aber wahr! Und die Wissenschaft steht hinter ihm.

Sie Sache mit dem Glauben

Ich will gar nicht über Dinge wie Heilung reden. Es wäre schon eine krasse Sache, wenn ich glaubte, dass ich geheilt werden könnte, auch wenn der Arzt mit seiner weißen Halbgottautorität sagte, dass ich nur gelähmt bleiben müsste. Da kann nur noch der Glaube helfen, dass es einen guten Gott im Himmel gibt, der diese Sache für mich regelt.

Den Glauben an Gott sollte man nicht unterschätzen. Wenn die Bibel behauptet, dass der Glaube Berge versetzen kann, dann ist das keine in die Luft gestochene Euphorie, sondern eine Möglichkeit. Doch halten wir diese Möglichkeit für wahr? Man kann sich ja mal den Spaß machen und einen beliebigen Christen fragen, ob er es tatsächlich für möglich hält, dass der Glaube Berge versetzen kann. Z.B. das Matterhorn. Es muss ja nicht ganz so groß sein, vielleicht der Brocken. Ich bin mir sicher, dass die Antwort ziemlich ernüchternd sein wird. Und wenn es doch jemand für möglich hält, kann man ja mal fragen wie das aussehen könnte. Ich kann mir vorstellen, dass nicht einer sagt: „Na, der hebt sich dann hoch und fällt im Meer wieder runter.“ Obwohl genau das in der Bibel steht, werden wohl die meisten etwas von Erdbeben oder anderen Naturereignissen babbeln.

Aber genau das sind die Barrieren in unserem Kopf. Dass jemand fliegende Berge für unmöglich hält, kann ich sehr gut nachvollziehen. Doch wie sieht es mit Barrieren im Kopf aus, die weit normaler sind? Vervollständige doch einfach mal folgende Sätze ganz spontan:

- Ich kann nicht ...
- Ich bin zu ...
- Niemand wird je ...
- Es geht einfach nicht, dass ...

Ich bin gespannt was da heraus kommt.

Die Sache mit dem Abschied

Ich habe schon einmal erzählt, dass ich mit dem Gedanken aufgewachsen bin: „Ich kann alles, wenn ich nur will.“

Das ist wohl der Kern dieses Blogs. Ich habe versucht diesen Satz zu umspielen, indem ich über Ziele und Träume gesprochen habe. Über Fähigkeiten, Selbstvertrauen und Chancen. Natürlich ist dieser Satz nur die halbe Wahrheit. Ich glaube auch, dass ich es nicht allein bin, der handeln muss. Ich befinde mich in einem Netz aus Familie, Freunden und Menschen zu denen ich keine enge Beziehung pflege. Außerdem gehört Gott in dieses Netzt hinein. Ich kann alles. Ich muss nur wollen. Und damit gelingt, was ich mir vorstelle, müssen andere Menschen und auch Gott mithelfen. Ja, ich gebe es zu, das ist ein limitierender Glaubenssatz. Aber ganz ehrlich: Es ist viel schöner zu wissen, dass man Familie, Freunde und einen starken Gott hinter sich hat, weil man es erlebt hat. Und es ist allemal besser sich auf dieses Netz zu verlassen, als alles allein machen zu müssen. Wir sind nicht allein! Aber wir sind auch kein unbedeutendes Licht. Wir können tatsächlich etwas bewegen, wir müssen nur wollen.

Mittwoch, 10. August 2011

Was ist dein Ziel? Go for it!

Wir sind, was wir sein wollen.

"Denken ist die Arbeit des Intellekts, Träumen sein Vergnügen." Victor Hugo


Eine Reise

Nun liegen schon 13 Wochen des Blogschreibens hinter mir und ich frage mich, ob sich etwas getan hat? Begonnen hat alles mit Zielen für das Leben und der Suche nach einem Sinn. Dabei haben wir gemeinsam verschiedene andere Themen angerissen und bedacht. Jetzt, fast am Ende, will ich noch einmal auf das Anfangsthema zurück kommen: Träume und Ziele.

Konnte ich dabei helfen den Blick für die eigenen Ziele klarer zu kriegen? Habe ich selbst Ziele entwickeln können? Am Anfang war das gar nicht so schwer. Sich schnell mal ein Ziel ausdenken, auf das man zugehen will, ist ja relativ einfach. Doch da bleibt immer die Frage: Ist es wirklich das Ziel? Ist es das richtige? Ist es erreichbar? Will ich das wirklich? Was mache ich, wenn ich das habe? Ist dann etwas anders?

All diese Fragen haben dazu geführt, dass ich meine Ziele schnell wieder aus den Augen verloren habe.

Glauben und Vergessen

Ja, wir haben Ziele, vergessen sie schnell aber wieder oder glauben nicht daran, dass sie wahr werden können. Besonders das nicht daran glauben ist tödlich für Ziele. Wie soll man an etwas festhalten und es anstreben, wenn man es von vorn herein für unrealistisch hält. Dass wir nicht an unsere Ziele glauben, hängt meistens nicht an unseren Zielen.

Wer in einer Sozialwohnung wohnt, kann es natürlich als unrealistisch abtun, einmal in einem eigenen Haus zu wohnen. Aber es liegt nicht am Haus, dass man nicht an dieses Ziel glaubt. Es liegt daran, dass man sich selbst keine Hoffnung macht, die Umstände derart ändern zu können, um das Ziel zu erreichen. Denn meistens fordert ein derart großes Ziel auch Anstrengungen und Opfer.
Sind wir bereit Anstrengungen und Opfer auf uns zu nehmen?


In den Träumen baden

Eine Möglichkeit dem Vergessen entgegen zu wirken und sich den Glauben an die eigenen Ziele anzugewöhnen, ist das Baden. Es ist wichtig in seinen Träumen und Zielen zu baden, sie zu erleben, als wären sie schon da.

Wer von einer harmonischen Familie träumt, muss anfangen sich eine solche Familie vorstellen zu können. Man kann dazu ganz verschiedene Hilfsmittel benutzen. Das Aufmalen habe ich ja schon einmal beschrieben. Aber auch Schriftzüge im Zimmer verteilen kann helfen. Natürlich kann man auch ein Visionboard machen. Das ist eine Art Pinwand, die an einem auffälligen Platz hängt und an der Bilder und Texte pinnen, die das Ziel und den Traum beschreiben, wo man hinmöchte.

Egal was man tut, von Zeit zu Zeit sollte man sich vor das Visionboard, das Bild oder den Spruch an der Wand setzen und anfangen sich vorzustellen, wie es ist, wenn man das Ziel erreicht hat.
Wie fühlen sich der Ledersitz und der Tank des Motorrads an? Wie wird es sein das erste Mal den neuen PC zu starten? Wie wird es sein im eigenen Haus am Kamin zu sitzen und aus dem Fenster zu sehen? Wie wird es sein harmonisch mit seinen Geschwistern, Eltern oder anderen Verwandten an einem Tisch zu sitzen und zu essen, vielleicht ein Spiel zu spielen oder sich einfach zu unterhalten?

Wichtig ist, dem Ziel Raum zu geben. Das kann ruhig abgefahren und unrealistisch sein. Es geht darum den Traum zu leben, auch wenn er noch gar nicht wahr geworden ist. Warum sind erfolgreiche Menschen immer erfolgreich und nicht erfolgreiche Menschen weiterhin nicht erfolgreich? Weil die einen, im Gegensatz zu den anderen an ihren Erfolg glauben. Sie leben den Erfolg, strahlen ihn aus und das beeindruckt andere.

Wer ein Ziel hat, in dem er baden kann, wird sich auch leichter in reale Situationen bringen. Wer Streit sucht, wird Streit finden. Wer Harmonie sucht, kann auch leichter Harmonie ausstrahlen.
Natürlich ist das alles kein Spaziergang sondern harte Arbeit. Und besonders wenn es darum geht, mit sich selbst auch andere Menschen zu verändern, braucht das eine Menge Energie. Dass diese Kraft nicht nur aus mir selbst und meinen Zielen herauskommt, hatte ich ja schon einmal geschrieben...

Erfolg und Misserfolg

In der Schule war ich ein guter Schüler. Das mag natürlich daran gelegen haben, dass ich nicht ganz doof bin, aber vor allem lag es daran, dass ich den Erfolg in der Schule wollte. Und besonders in der Abiturstufe war ich davon überzeugt zu den intelligentesten 5% der Menschheit zu gehören.

Vielleicht hätte ich wirklich zu den 5% gehören können. Mit entsprechender Mühe und entsprechendem Engagement. Leider war es für mich im Abitur nicht mehr so wichtig tatsächlich die entsprechende Leistung vorzuzeigen, sondern nur dafür zu sorgen, dass ich meine Überzeugung behalten kann. Ich habe damals sehr wohl in dieser Überzeugung gebadet, sie jeden Tag gelebt und sicherlich auch ausgestrahlt. Aber dadurch wurde ich faul. Ich war dermaßen von meiner überragenden Intelligenz überzeugt, dass ich für meine Abiturprüfungen fast gar nicht lernte und auch dementsprechende Noten schrieb.

Das baden allein reichte nicht. Ich musste auch etwas dafür tun.
Aber einen Vorteil hatte das ganze: Ich konnte auch unvorbereitet voller Siegesgewissheit in die Prüfungen gehen. Noch nie war ich so gelassen in einer mündlichen oder schriftlichen Prüfung, wie damals. Die Überzeugung ein guter Schüler zu sein, ließ mich ruhig und überlegt sein. Wäre ich nun auch noch gut vorbereitet gewesen, hätte ich bestimmt auch bessere Noten bekommen.

Diese Erfahrung kann nur eines sagen: Bade in deinen Träumen und dann arbeite dafür! Alles andere wird von selbst kommen.

Mittwoch, 3. August 2011

Wer bin ich eigentlich?

Nur wer weiß, welchen Weg er zurück gelegt hat, kann die richtigen Schritte nach vorne tun.

Jeder Mensch trägt stets einen Keim in sich, der seine Originalität ausmacht, jedes Individuum hat seine Geschichte. - August Strindberg


Geburtstagswünsche

Vor kurzem habe ich bei Facebook einige Geburtstagsgrüße geschrieben. Dabei habe ich mir auch die Glückwünsche von anderen angesehen und festgestellt, dass immer wieder ein Satz auftaucht. Neben Gesundheit, Erfolg und Glück, wünschen viele auch „dass du bleibst wie du bist“.

Eigentlich ist dieser Satz sehr gängig und zum Geburtstag sagt man ihn eben. Aber irgendetwas stört mich daran. Dieser Wunsch drückt doch eigentlich den Versuch aus, etwas festzuhalten, das man kennt. Veränderungen können bedrohlich sein. Immerhin muss man sich auf neue Umstände einstellen. Wenn sich ein Freund oder ein Familienmitglied verändert, geraten unsere Gewohnheiten durcheinander. Da taucht die Cousine auf und verkündet, sie sei jetzt Vegetarierin. Meint sie das wirklich ernst? Plötzlich isst sie nicht mehr, das was wir sonst alle gegessen haben? Müssen wir uns jetzt anpassen? Was ist mit der Weihnachtsgans? Die haben wir doch sonst alle gegessen?

Naja, plötzlich einen Vegetarier in der Familie zu haben, ist ja noch harmlos. Aber was ist, wenn der Freund plötzlich eine neue Religion annimmt oder sein Leben neu ordnet. Die berühmte Midlifecrisis ist nicht nur für die betroffenen, sondern auch für viele Angehörige anstrengend.

Veränderungen

In unserem Leben müssen wir immer wieder mit Veränderungen umgehen. Manche wiegen schwer, aber die meisten sind klein, fast schon unmerklich. Dennoch geht keine Veränderung spurlos an uns vorbei. Wir verändern uns immer. Warum haben viele Menschen Angst vor Veränderungen?

Wahrscheinlich, weil sie bedrohlich wirken. Immerhin stellen sie unser gewohntes Leben in Frage. Veränderungen können positiv sein. Aber besonders im Umgang mit Menschen hätten wir es gern, dass unser Leben bleibt wie es war. Jemand anderem zum Geburtstags Veränderungslosigkeit zu wünschen ist von daher schon ziemlich egoistisch. Denn eigentlich wünschen WIR UNS, dass sich diese Person niemals verändert; wir also nicht damit rechnen müssen, uns irgendwie anzupassen.

Vielleicht kommt auch bei manchen Menschen die Angst hinzu, dass ich nicht mehr ich selbst bin, wenn ich mich verändere. Sich zu verändern, heißt anders zu werden. Mag ich diese andere Person überhaupt noch?

Doch ein Blick in unsere eigene Geschichte zeigt uns, dass wir immer anders geworden sind. Leichter gesagt als getan. Ich kenne nicht wenige Menschen, die ihr Leben fast schon vergessen haben. Eine Frau habe ich letztens sagen hören, dass sie mit Kindern nicht zurecht käme. Ja warum denn nicht? - Keine Antwort. Weiß diese Frau überhaupt noch wie es ist, ein Kind zu sein?

Wie bin ich geworden, wie ich bin?

Diese Frage kann nur beantwortet werden, wenn man sich seine Geschichte bewusst macht. Dafür gibt es einige Hilfsmittel. Z.B. kann man sich alte Fotos ansehen oder Tagebucheinträge, wenn man welche hat. Vielleicht hat jemand Gedichte geschrieben oder Bilder gemalt. All das kann helfen sich daran zu erinnern, wie man geworden ist.

Wichtig dabei ist, sich selbst zu akzeptieren und zu mögen. Das klingt erst einmal einfach. Aber das kann schwer sein. Oft kommt es vor, dass Menschen Dinge lesen, die sie früher geschrieben haben und das als albern und blöd abtun. Vielleicht ist es ihnen sogar peinlich. Manche wollen keine Fotos von sich selbst ansehen, weil sie ihren eigenen Anblick nicht ertragen können. Sich selbst zu mögen ist aber der Schlüssel. Was passiert ist, kann man sowieso nicht ändern. Es gibt kein zurück mehr.

Wer sich aber annimmt, sich selbst auch Dinge vergibt und zu seinem eigenen Leben „Ja“ sagen kann, ist auch in der Lage sein Leben für die Zukunft zu planen, sodass es weiterführt. 
Wer weiß schon welchen Weg er gehen will, wenn er nicht mal weiß wo er herkommt?

Eine andere Möglichkeit ist es, sein Leben als Biografie zu verfassen. Man kann dabei den Fokus auf ganz verschiedene Dinge legen. Z.B. kann man sich darauf konzentrieren, welche Etappenziele man in seinem Leben schon erreich hat. (Laufen lernen - Grundschule - Vereinseintritt - Mut zum ersten Kuss usw.) Oder man sieht sich besonders die Stellen im Leben an, wo Probleme gemeistert wurden. Man kann natürlich auch den Weg mit Gott aufzeigen.

Welchen Fokus man nimmt, ist eigentlich egal. Man kann auch erst einmal anfangen. In der Regel trifft man intuitiv den richtigen.

Der Ursprung der Wut

Als ich anfing über meine Vergangenheit nachzudenken und darüber, wie ich geworden bin, habe ich erkennen müssen, dass es in meinem Leben viel Wut und Zorn gibt. Vielen Menschen erscheine ich als ein sehr fröhlicher und ausgelassener Mensch. Doch hin und wieder kommt es vor, dass ich austicke. Das haben noch nicht viele erlebt, und darüber bin ich auch sehr fron, aber ich trage eine ganze Menge Groll mit mir herum.

Aber der Blick in die Vergangenheit hat mir auch gezeigt, dass ich mich dieser Wut niemals ergeben habe. Wer mich als fröhlichen und lockeren Menschen kennenlernt, der bei jeder Situation gelassen zu bleiben scheint, lernt einen Menschen kennen, der sich dazu entschlossen hat so zu sein wie er ist. Die Wut ist noch da, das merke ich hin und wieder. Aber ich habe mich entschlossen sie nicht über mein Leben bestimmen zu lassen. Das zu erkennen, hat mir die Kraft gegeben auch für die Zukunft Selbstvertrauen zu haben.

Mittwoch, 27. Juli 2011

Wer viel verändert, leidet viel

Nur derjenige, der bereit ist alles Leid zu tragen, wird auch glücklich sein.

„Wirklich weise ist der, der mehr Träume in seiner Seele hat, als die Realität zerstören kann.“ - altes indianisches Sprichwort


Von Leid
Ich griff mal wieder zu einem Buch, das ich mir vor einiger Zeit gekauft hatte. Frieder Lauxmann philosophiert am Anfang des 21. Jh. über verschiedene Dinge. So auch über die großen Menschen der Geschichte, vorzugsweise Christen. Ich musste mit dem Autor zusammen feststellen, dass die Menschen, die am meisten bewegten, viel zu leiden hatten. Über Georg Müller habe ich schon einmal geschrieben, aber auch Ghandi und Mutter Theresa kann man hier nennen. Und sicherlich fällt es niemandem schwer noch mehr Persönlichkeiten zu finden, die Opfer erbracht haben, um etwas zu erreichen. (Das populärste Beispiel habe ich jetzt nicht genannt...)

Diese Menschen haben in all ihrem Leid Großes bewirkt. Sie haben zwar meistens nur einen kleinen Kreis von Menschen direkt erreicht und doch haben sie die Welt verändert. Ihre provokative Art zu leben und die Worte, die sie sagten waren zum Teil sehr polemisch und regten zum Denken an. Sie waren oft Praktiker und klagten das ein oder andere Mal frei heraus die Oberschicht an.

Eine Frage im Raum

Diese Menschen stellten mir eine Frage: Bist du bereit zu leiden und auch ohne Aussichten auf Erfolg für das Richtige einzustehen? 
Ja ich wollte für das Richtige einstehen und mit meiner Lebensweise und meinen Worten provozieren. Doch was das Leid angeht, bin ich mir nicht so sicher. Ich habe vor dem Tod nicht wirklich Angst, aber vor dem Weg dahin schon. Ehrlich gesagt, ich will nicht leiden.

Ich habe mal ein bisschen rumgefragt. So geht es vielen Menschen. Für das Richtige einstehen, Gerechtigkeit schaffen, Großes bewirken, wollen viele. Aber bitte nicht leiden wie vielleicht Jesus!?

Dann doch lieber wie Zorro. Der war auch erfolgreich, aber um nicht persönlich angreifbar zu sein, versteckt er sich hinter einer Maske. Das machen unsere Superhelden im Kino auch. Sie setzen sich für das Gute ein und versuchen mit der Maske ihr Privatleben zu schützen. Dabei sehen wir auch dort immer: das geht nicht. Niemand kann auf Dauer ein revolutionärer Abenteurer sein, der die Welt bewegt und gleichzeitig von allen gemocht wird.

Jeder von uns, der über sich selbst hinaus etwas in dieser Welt bewegen will, muss es wagen aus seinem Schneckenhaus und seiner Kuschelecke heraus zu kommen. Der Weg zu wirklichen Veränderungen, seien sie privat, in der Familie oder global muss auch durchlitten werden.

Sag mir, wofür?

Nicht jeder von uns ist ein geborener Weltverbesserer. Und das ist auch okay. Nicht jeder von uns muss in lustigen Anzügen durch die Gegend rennen und die Welt vor den Bösen dieser Welt retten. Nicht jeder von uns muss ein Volk befreien. Nicht jeder von uns muss sich für die Rechte einer Minderheit einsetzen.

Die meisten von uns haben ganz normale Träume: Karriere, Familie, Lebensstil.
Auch diese Dinge können sehr herausfordernd sein und viele Opfer abverlangen. Und wenn es so weit ist, dass die Kinder derart stressen, dass man sich als Mutter eingestehen muss, gerne das Leben zu wechseln; wenn die Karriere jeden Freiraum einnimmt und es außer endloser Arbeit nichts gibt; wenn der Lebensstil, die Religion, die Überzeugungen, nicht das geben, was sie sollten; wenn meine persönliche Entwicklung an meinen Mitmenschen zu scheitern droht; dann sollte man eine Frage schon lange für sich beantwortet haben: Bin ich bereit dafür zu leiden?

Diese Frage in einer Krisensituation zu stellen, mag helfen. Aber besser ist es, wir haben dann schon die Antwort und können entweder die Prioritäten ändern oder können motiviert durchhalten, weil wir ein Ziel vor Augen haben, für das wir uns so sehr entschieden haben, dass wir sogar dafür leiden werden.


Von Leid und Erfolg

Wer Familie hat, wird festgestellt haben, dass es Situationen gibt, in denen man sich wünscht lieber allein zu sein oder es Situationen gibt, in denen man sich trotz eines vollen Hauses allein fühlt.

Wer Freunde hat, wurde schon einmal enttäuscht und hat vielleicht auch eine Freundschaft beenden müssen.

Wer für seinen beruflichen Erfolg arbeitet, musste feststellen, dass man sich auch für Jahre abrackern kann, ohne Lohn oder Anerkennung dafür zu bekommen.

Trotz der negativen Erfahrungen in unserem Leben, trotz des Leides, hören viele von uns nicht auf. Sie kämpfen weiter und stellen fest, dass es sich lohnt. Für jeden von uns, gibt es einen Moment des Glücks in dem, was er sucht. In diesem Moment weiß man, dass es sich gelohnt hat.
Freundschaften mögen beendet worden sein, aber an der Freundschaft an sich wurde nie gezweifelt und man behielt Recht. Die Familie mag manchmal nerven, aber sie schenkt uns so viel Freude. Und die Beispiele setzen sich fort...

Genau so ist es auch mit anderen Zielen, die wir haben.
In letzter Zeit sind mir zwei Dinge ans Herz gewachsen: Das eine betrifft viele meiner Mitmenschen. Ein Ehepaar aus meinem Bekanntenkreis trennt die Wohnung. An dieser Stelle will ich mit einem Megafon rufen, dass dieser Weg durchlitten werden kann, aber nicht auseinander gehen muss. Auch ich kenne die Realität und muss einsehen, dass sich die Wege von Menschen auch trennen. Aber ich will daran glauben, dass es niemals der einzige Weg ist.

Das führt mich zur zweiten Sache: Es kommt in regelmäßigen Abständen vor, dass ich mich, meine Überzeugungen oder mein Leben in Frage stelle. Auch diese Wege müssen durchlitten werden. Natürlich ändert sich dadurch auch einiges in meinem Leben. Aber eines ändert sich nicht: Ich gebe niemals auf. Mein Ziel steht!

Donnerstag, 21. Juli 2011

Ich, Du und der andere

Gene sind nur Ausrede.

"Besser spät als nie. Dafür aber mehr." - Samuel Schmidt
(Vielleicht hab ihr gemerkt, dass ich gestern keinen Post eingestellt habe.)


Als wir klein waren

Als wir klein waren, haben wir alle die verschiedensten Spiele gespielt. Und ein wohl sehr beliebtes Kinderspiel ist Vater, Mutter, Kind. Andere Kinder haben die Vater-Mutter-Kind von Puppen übernehmen lassen. Diese Spiele sind sehr wichtig, für die Entwicklung der Kinder, weil schon einmal ausprobiert wird, wie es ist Erwachsener zu sein. Und dabei werden nicht selten die eigenen Eltern nachgemacht. Das Nachmachen der Eltern ist die erste und grundlegende Art und Weise, etwas zu lernen.

Wenn die Kinder größer werden, werden die Eltern nicht mehr so wichtig. Aber nachgemacht wird trotzdem. Dann sind es eben die Freunde, die als Vorbilder dienen. Kaum ein Jugendlicher probiert eine Zigarette, aus einem anderen Grund als dem, dass die Freunde es auch tun.
Auch wenn wir groß sind, machen wir nach. Wir können gar nicht anders, als andere Menschen nachmachen. Unser Hirn lernt zu einem großen Teil durch das einfache Nachmachen. Aber wen machen wir als Erwachsene nach? Z.B. unseren Partner, Arbeitskollegen, die erfolgreich aussehen, Freunde usw.

Nachmachen bitte, aber das richtige!

Durch das Nachmachen, werden Verhaltensmuster trainiert. Wir üben uns in Verhaltensweise und Gewohnheiten ein. Die Vorbilder, die wir haben, werden dabei meistens unbewusst ausgewählt. Das hat etwas mit Attraktivität, sozialen Gruppen und eigenen Interessen zu tun. Dabei kann es sehr leicht passieren, dass auch Verhaltensweisen kopiert werden, die ziemlich blöd sind. Rauchen zum Beispiel.

Aber man muss ja nicht alles schwarz sehen. Das Nachmachen von Menschen, die irgendetwas haben oder sind, das wir auch gern hätten oder wären, ist ja keine schlechte Idee. Mus muss sie sich nur aussuchen. Das ist ganz leicht. Das einzige, was man dazu braucht ist ein waches Auge und ein bisschen Fantasie und Lockerheit. Schauspielkunst braucht man nicht unbedingt. Aber es ist wichtig, dass man unbefangen in der Gegenwart anderer etwas „spielen“ kann.

Ein Freund von mir fand den Piraten Jack Sparrow aus Fluch der Karibik total toll und wünschte sich ebenso abenteuerlustig, entspannt, gewitzt und cool zu sein. Also fing er an sich zu bewegen wir Jack Sparrow und ging in einer Mischung zwischen betrunkenem torkeln und femininen stolzieren durch die Gegend. - So bitte nicht! Der Ansatz ist ganz gut. Die Körperhaltung vermittelt auch ein Gefühl. Wer sich bewegt wie Jack Sparrow, kann sich auch fühlen wie Jack Sparrow. Das ist schon richtig. Aber es ist die Wahl von Jack Sparrow als Vorbild, mit der ich nicht einverstanden bin.

Ich und der andere

Aber wen sollte man denn zum Vorbild nehmen? Ich würde sagen, dass ist tatsächlich frei gestellt. Jeder von uns hat Wünsche und Träume von einem zufriedenen Leben. Und wenn diese Wünsche und Träume von Verwegenheit, Freiheit und Abenteuerlust verkörpert werden, ist Jack Sparrow vielleicht die richtige Wahl. Doch bevor man tatsächlich nachmacht, sollte man sich überlegen, ob diese Charaktermerkmale bei dem Menschen in unserer Umgebung tatsächlich auch als solche wahrgenommen werden. Es ist zwar nur ein „Spiel“, aber es sollte nicht unbedingt lächerlich werden.

Wenn man jetzt eine Person gefunden hat, die genau das verkörpert, das ich gerne hätte oder wäre, was muss ich dann tun? Nun ja, hinsehen. Das erste was man sehen kann, ist der Gesichtsausdruck. Wie blickt dieser Mensch drein? Lächelt sie immer, kuckt sie ernst? Was macht ihren Gesichtsausdruck so kompetent? Auch die Körperhaltung. Steht die Person gerade? Steht sie krumm? Steht sie mit beiden Beinen fest auf dem Boden oder nur auf einem Bein? Hände in den Taschen? usw. Dann können Gesten nachgemacht werden. Die Bewegung beim Lachen, Sprechen, Laufen, Reden, Autofahren usw. All das hat den Sinn ein Gefühl des eigenen Selbstwertes zu erzeugen, das bei einem anderen gefällt. Und das zu spielen jemand anderes zu sein, ist dafür völlig okay und sehr gut geeignet.

Aber verliere ich dabei nicht mich selbst? Sollte ich nicht so sein, wie ich bin? Eine Sache, die man sich dabei immer wieder vorhalten muss, ist, man wird sich zwar verändern, aber man wird immer man selbst sein. Niemand wird durch diese Spiele zu James Bond, Harald Schmidt oder Barack Obama. Natürlich gibt es Menschen, die in einer solchen Rolle total aufgehen und sich dahinter verstecken. Aber das soll ja nicht das Ziel sein. Das Ziel ist, sich selbst weiterzuentwickeln und nicht jemand anderes zu werden.

Prinzen

Weil ich Christ bin, erwartet man von mir, dass ich jetzt natürlich Jesus als bestes Vorbild vorschlage. Wenn ich ehrlich bin, muss ich sagen, dass ich das gar nicht kann. Es fällt mir sehr schwer Jesus zu kopieren, weil ich nicht weiß, wie er sich bewegt oder verhalten hat. Ich weiß nur was er gesagt und vertreten hat.

Aber bei einer Sache hat er mir doch geholfen: Ich wollte immer ein Prinz sein. Prinzen sind nicht wichtig genug, um die Staatsgeschäfte übernehmen zu müssen, haben aber Würde, Freiheit und viele materielle Dinge, um Träume zu verwirklichen. Natürlich kann ich jetzt Prinz spielen. Aber ich weiß, dass ich eigentlich keiner bin. Und das mag mit anderen Rollen ebenso sein. Man kann Geheimagent, Bundespräsident oder Anwalt spielen, aber man weiß, dass man keiner ist. Gut, diese drei Berufe kann man ergreifen. Aber Prinz kann man nicht werden. Es sei denn man heiratet eine Prinzessin. Jesus hat mir dabei geholfen mein Selbst zu bestätigen. Die Würde eines Prinzen kommt daher, dass er weiß, er ist etwas besonderes. Diesen Selbstwert habe ich in Gott gefunden. Diese Grundlage hat es mir ermöglicht das eine oder andere Mal, Prinz zu spielen: Gentleman sein, Würde ausstrahlen, von großer Freiheit träumen, usw. So kam alles zusammen.

Damit will ich nicht sagen, dass Jesus kein gutes Vorbild wäre. Er ist ein gutes. Doch er ist ein schwieriges. Man braucht eine ganze Menge Fantasie, um sich vorzustellen wie Jesus gehandelt hätte, in einer Situation wie meiner, wie er sich fühlte, wie er sich bewegt hätte usw. Aber wer will, kann sich gerne an ihm probieren.

Ein Zusatzbeispiel für Christen

Ich habe mal einen Mann kennen gelernt, der tatsächlich sein wollte wie Jesus. Er ließ sich lange Haare wachsen, trug einen Bart und hatte sogar Leinenkleidung an. Zwar nicht so ein Hängekleid, wie man es in den Kirchenfenstern sieht, sondern ganz normal geschnitten, aber der Stoff war gleich. Ich kam ins Gespräch mit ihm und habe ihn gefragt, warum er das trüge. Er erzählte, dass er davon überzeugt war, dass man als Christ Jesus immer ähnlicher werden sollte; auch äußerlich.

Das war zwar nicht nach meinem Geschmack, aber es ist genau das, was ich oben auch beschrieben habe. Dieser Mann hat ganz „gespielt“ Jesus zu sein und dadurch versucht sein Leben zu verändern. Ich habe mich oft gefragt, was er wohl getan hätte, wenn er als Frau zur Welt gekommen wäre. Aber das ist eine ganz andere Geschichte.

Mittwoch, 13. Juli 2011

Es geht ums Prinzip

Wenn Ehrlichkeit Spaß macht, wird sie zu einem Spiel, in dem man gewinnen möchte.

Die größte Schärfe des Denkens aber erfordern die Wissenschaften, die es am meisten mit den Prinzipien zu tun haben - Aristoteles


Ehrlichkeit lohnt sich nicht

Eines Tages kam meine Frau zu mir und konfrontierte mich mit einer Frage, die mich sehr ins Nachdenken brachte: Lohnt sich Ehrlichkeit? Lohnt es sich als Saubermann durch die Welt zu gehen oder haben die Prinzen Recht, wenn sie singen „Du musst ein Schwein sein, in dieser Welt“?

Schnell war eine Antwort gefunden: Nein! Ehrlichkeit lohnt sich nicht. Wenn ich stehle, betrüge oder sogar morde, werde ich zwar früher oder später mit größter Wahrscheinlichkeit Probleme bekommen. Aber wie sieht es mit den kleinen aus? Warum sollte ich nicht bei dem einen oder anderen Test ein wenig schummeln? Lohnen sich Notlügen wirklich nicht? Die Wahrscheinlichkeit hier erwischt zu werden ist wesentlich geringer. Außerdem hat wohl jeder von uns schon die Erfahrung gemacht, dass eine Notlüge vor weiteren Problemen bewahren kann, ohne dass andere aufkommen. Es scheint sich also doch zu lohnen, hin und wieder unehrlich zu sein. Besser einmal gelogen, als einen Freund verloren, oder?

Ehrlichkeit und Verantwortung

In einem Buch über Frühkindliche Entwicklung, das ich vor Kurzem gelesen habe, gab es auch ein Kapitel mit der Überschrift „die perfekten Eltern“. Dieses Kapitel war eine Zusammenfassung aller vorgestellten Erkenntnisse, die Kinder zu einer optimalen Entwicklung verhelfen. Die Quintessenz klang aber leicht ironisch. Denn die Anforderungen an perfekte Eltern sind so hoch, dass sie niemand je erfüllen könnte.

Die Autorin wies aber darauf hin, dass wir unseren Kindern nicht nur kognitive Entwicklung ermöglichen sollten, sondern in der Hauptsache ein Bild vermitteln: Werte - darüber was man im Leben tut und was nicht. Will ich meinen Kindern wirklich ein Vorbild sein, das zur Unehrlichkeit tendiert, wenn es sich lohnt?

Wer keine Kinder hat oder sich um die eigene Vorbildfunktion nicht schert, sollte sich ein anderes Beispiel vorhalten: War „Unehrlichkeit, wenn es sich lohnt“ nicht der Grund warum die Wirtschaftskriese erst möglich war? Hat nicht die Suche nach dem eigenen Gewinn auf Kosten anderer dahin geführt, dass Banken zusammenbrachen und Staaten ins Schwanken gerieten?

Ohne Regeln

Wenn wir nach einer einer guten Begründung suchen, ehrlich zu sein, dann suchen wir etwas, das nur in der Ehrlichkeit selbst zu finden ist. Der eigene Vorteil, ist keine Stütze für Ehrlichkeit. Aber auch das gute Vorbild (gegenüber den eigenen Kindern) oder die Angst vor schlimmen Folgen (wie bei der Wirtschaftskrise) sind kein Antrieb ehrlich zu sein.

Der Grund für Ehrlichkeit, muss in der Ehrlichkeit selbst liegen. Das klingt leichter gesagt, als getan. Ehrlichkeit muss Spaß machen. Es muss sich gut anfühlen, etwas „richtig“ zu machen. Wenn man ehrlich geblieben ist, muss man das Gefühl nach mehr haben.

Aber das klappt nicht mit Regeln. Regeln engen ein und geben den „Insassen“ das Gefühl, sie müssten sich befreien. Und wer auf Regeln pocht, wird schnell der Buhmann. Ich sehe die Lösung in Prinzipien. Ein Prinzip ist eine Lebensphilosophie, die hilft in einer Situation die richtige Entscheidung zu treffen, ohne eine Regel zu brauchen.

Prinzipien für das Leben

Mein Lieblingsprinzip ist (von Kant inspiriert):

- Lebe so, als wäre dein Gegenüber der Grund deiner Existenz
(ähnlich vielleicht dem: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst)


Dieses Prinzip ist deswegen mein liebstes, weil es alles auf den Kopf stellt. War vorher noch die Frage nach dem eigenen Vorteil im Vordergrund, geht es nun um den anderen. Natürlich muss man sich nicht dieses Prinzip vornehmen. Es gibt auch noch andere. Mein Vorschlag ist, sich auch auf die krassesten Prinzipien einzulassen und mit ihnen Schwanger zu gehen. Sie werden das Denken verändern.

Leben mit Prinzipien

Natürlich ist das Leben auch mit Prinzipien nicht immer goldig. Ja, ich gebe es zu, auch ich war enttäuscht, als kino.to vom Netz gegangen wurde. Doch ist kino.to nicht unmoralisch? Ist das nicht Diebstahl? Natürlich könnte man sich jetzt mit verschiedenen Argumenten herauswinden (und einige finde ich sehr gut).

Dennoch muss ich gestehen, dass das Ansehen von kino.to weder fair gegenüber der Filmindustrie, noch ehrlich gegenüber dem Gesetz ist, auch wenn es sich dabei um eine Grauzone handelte.
Doch fällt damit nicht das ganze schöne Kartenhaus des nach Prinzipien lebenden Samuel zusammen? Nun eines ist klar: Ich kann mich selbst schon einmal nicht als leuchtendes Beispiel des Lebens nach Prinzipien in die Waagschale werfen.

Doch ich bin ein Beispiel für folgendes: Wer denkt, dass Prinzipien Ehrlichkeit einfacher machen oder das Leben weniger kompliziert, der irrt. Wer denkt, das Prinzip den anderen zum Grund der eigenen Existenz zu machen, würde jede Selbstsucht beseitigen, der irrt. Wer denkt, dass es den Umgang mit allen Menschen erleichtert, der irrt.

Aber wer denkt, dass das Leben nach Prinzipien wie ein Spiel ist, in dem man mal verliert und mal gewinnt, hat Recht! Wer denkt, wenn man sich selbst gegenüber Güte zeigt, macht das Spiel sogar Spaß, hat Recht! Hier geht es nicht um richtig oder falsch, sondern um spaßigen Umgang mit der Ehrlichkeit. Denn wer Spaß dabei hat, hält länger durch.

Mittwoch, 6. Juli 2011

Sonderthema: Steve Jobs' 2005 Stanford Commencement Address

Diese Rede von Steve Jobs hat mich sehr beeindruckt und sie passt genau in das Thema dieses Blogs.
Wer Englisch kann, sollte sich die 15 Minuten des Videos mal ansehen.


Hier der Link zum Video: Steve Jobs' 2005 Stanford Commencement Address

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Für alle, die kein Englisch können: Eine Übersetzung des Transcripts gibt es gleich hier.
(Vielen Dank an Roland Kopp-Wichmann)

"Ich fühle mich geehrt, heute mit Euch hier zu sein, bei Eurer Abschlussfeier an einer der besten Universitäten der Welt. Um die Wahrheit zu sagen, ich habe nie einen Hochschulabschluss gemacht und gerade bin ich näher an einem Hochschulabschluss als je zuvor.

Heute will ich Euch drei Geschichten aus meinem Leben erzählen. Das ist alles. Keine große Sache. Nur drei Geschichten.

Die erste Geschichte handelt vom Verbinden der Punkte.

Ich ging nach sechs Monaten vom Reed College ab, blieb dort aber für etwa achtzehn weitere Monate als Gast, bevor ich wirklich ganz gegangen bin. Aber, warum bin ich ausgeschieden?

Es begann noch bevor ich geboren wurde. Meine leibliche Mutter war eine junge, unverheiratete Universitätsabsolventin und sie entschied sich, mich zur Adoption frei zu geben. Sie war sehr davon überzeugt, dass ich von Leuten mit einem Universitätsabschluss adoptiert werden sollte.

So wurde alles dafür arrangiert, dass ich bei der Geburt von einem Anwalt und seiner Frau adoptiert werden würde. Doch genau als ich auf die Welt kam, entschieden sie sich in letzter Minute, dass sie lieber ein Mädchen hätten. So wurden meine Eltern, die auf der Warteliste standen, mitten in der Nacht angerufen und gefragt: „Wir haben hier eine unerwartete Geburt eines Jungen. Wollen sie ihn?“ Sie sagten: „Natürlich.“

Meine leibliche Mutter fand später heraus, dass meine Mutter nie eine Universität absolviert und mein Vater nie die High-School abgeschlossen hatte. Sie weigerte sich, die Adaptionspapiere zu unterschreiben und war erst einige Monate später damit einverstanden, als meine Eltern versprochen hatten, dass ich irgendwann zur Universität gehen würde.

Das war der Beginn meines Lebens.

Und so ging ich 17 Jahre später auf die Hochschule. Aber naiv, wie ich war, habe ich ein College ausgesucht, das fast so teuer war wie Stanford und alle Ersparnisse meiner Eltern aus der Arbeiterklasse wurden für meine Universitätsgebühren ausgegeben. Nach sechs Monaten konnte ich den Wert darin nicht mehr sehen.

Ich hatte keine Ahnung, was ich mit meinem Leben anfangen wollte und keine Ahnung wie die Universität mich darin unterstützen würde, dieses herauszufinden. Und hier stand ich nun und hatte das ganze Geld ausgegeben, dass meine Eltern in ihren Leben gespart hatten.

So entschied ich mich die Schule zu verlassen und darauf zu vertrauen, dass alles gut gehen würde. Das war ziemlich beängstigend damals, aber zurückblickend war es eine der besten Entscheidungen, die ich je gemacht habe. Von der Minute, als ich ausschied, konnte ich aufhören, die Pflichtkurse zu besuchen, die mich nicht interessierten und mit denen zu beginnen, die mir interessant erschienen.

Es war nicht alles Sonnenschein. Ich hatte keinen Schlafraum und so schlief ich auf dem Boden im Zimmer eines Freundes. Ich gab Colaflaschen für fünf Cent Pfand ab, um mir Essen zu kaufen und ich ging jede Sonntagnacht die sieben Meilen durch die Stadt für eine gute Mahlzeit in der Woche am Hare Krishna Temple.

Ich liebte es. Und vieles von dem, in das ich hinein stolperte, indem ich meiner Neugier und meiner Intuition folge, zeigte sich später als unbezahlbar.

Ein Beispiel.
Das Reed College bot zu jener Zeit eine der besten Kalligraphie-Kurse im Land an. Quer durch den Campus war jedes Poster, jedes Schild wunderschön von Hand mit kalligraphischer Schrift versehen. Weil ich ausgeschieden war und keine regulären Kurse besuchen musste, entschied ich mich für einen Kalligraphie-Kurs, um zu lernen, wie man das macht.

Ich lernte alles über Serifen– und San Serifen-Schriftarten, über den unterschiedlichen Abstand zwischen den verschiedenen Kombinationen von Buchstaben; eben über all das, was großartige Typografie großartig macht. Es war wunderschön, geschichtlich, künstlerisch ausgetüftelt, in einer Art und Weise, wie sie Wissenschaft nicht einfangen kann und ich fand es faszinierend.

Nichts von alle dem hatte auch nur den Hoffnungsschimmer einer praktischen Anwendung in meinem Leben. Aber zehn Jahre später, als wir den ersten Macintosh-Computer entworfen haben, kam das alles zu mir zurück.

Und wir bauten alles in den Mac ein. Es war der erste Computer mit wunderschöner Typografie. Wenn ich niemals diesen Kurs im College besucht hätte, hätte der Mac niemals verschiedene Schriftarten oder Proportionalschrift gehabt. Und da Windows einfach den Mac kopierte, ist es wahrscheinlich, dass kein PC sie bekommen hätte. Wäre ich niemals ausgeschieden, wäre ich niemals in diesen Kalligraphie-Kurs gegangen und PC’s würden nicht die wunderschönen Schriftarten haben, die sie haben.

Natürlich war es nicht möglich, in die Zukunft blickend diese Punkte miteinander zu verbinden, während ich noch an der Universität war. Aber es war sehr sehr klar, als ich zehn Jahre später zurückblickte.

Du kannst die Punkte nicht verbinden, wenn Du nach vorne blickst. Du kannst die Punkte nur verbinden, wenn Du zurück blickst. So musst Du daran glauben, dass sich die Punkte irgendwie in der Zukunft verbinden werden.

Du musst an etwas glauben – Deinen Bauch, Schicksal, Leben, Karma oder was auch immer. Denn daran zu glauben, dass am Ende sich die Punkte verbinden werden, gibt Dir die Zuversicht Deinem Herzen zu folgen. Auch wenn es Dich vom wohl ausgetretenen Pfad wegführt – und das macht den ganzen Unterschied.

Meine zweite Geschichte ist über Liebe und Verlust

Ich hatte Glück. Ich fand ziemlich früh im Leben, was ich geliebt habe. Woz und ich starten Apple in der Garage meiner Eltern als ich 20 war. Wir arbeiteten hart und in zehn Jahren wuchs Apple von uns beiden in der Garage zu einem zwei Milliarden Dollar Unternehmen mit mehr als 4000 Mitarbeitern heran.

Wir hatten gerade unser bestes Produkt geschaffen, den Macintosh, ein Jahr bevor ich 30 wurde. Und, dann wurde ich gefeuert. Wie kann jemand gefeuert werden, von dem Unternehmen, das er gegründet hatte?

Nun, als Apple wuchs, stellten wir jemanden ein, von dem ich glaubte, er wäre sehr talentiert darin, das Unternehmen mit mir zu führen. Für das erste Jahr liefen die Dinge gut. Aber als unsere Visionen für die Zukunft begannen sich zu unterscheiden, kam es zu einer Auseinandersetzung.

Während wir diese hatten, war die Chefetage auf seiner Seite. Und so war ich mit 30 draußen. Und sogar ziemlich öffentlich raus geworfen. Das, was mein einziges Ziel meines erwachsenen Lebens war, war nun vorbei und verwüstet.

Ich war ein ziemlich öffentlicher Versager und ich überlegte sogar aus der Gegend weg zu ziehen. Aber etwas begann langsam in mir zu dämmern — ich liebte immer noch, das was ich tat. Der Verlauf mit Apple hatte das kein bisschen verändert. Ich war gefeuert aber meine Leidenschaft war immer noch da. Und so entschied ich mich von Neuem zu beginnen.

Ich hatte es damals nicht gesehen, aber es stellte sich heraus, dass von Apple gefeuert zu werden, war das Beste, was mir je passieren konnte.

Der Druck erfolgreich zu sein, war ersetzt worden, von der Leichtigkeit wieder ein Anfänger zu sein, weniger sicher in allem.

Es befreite mich, um eine der kreativsten Phasen in meinem Leben zu beginnen. Während der nächsten fünf Jahre startete ich eine Firma namens NeXT, eine andere Firma namens Pixar und verliebte mich in eine wundervolle Frau, die meine Frau werden wollte.

Pixar entwickelte den ersten computeranimierten Film der Welt, Toy Story, und ist jetzt das erfolgreichste Animationsstudio der Welt. In einer bemerkenswerten Wendung der Dinge, kaufte Apple NeXT und ich war zurück bei Apple und die Technologie, die wir bei NeXT entwickelt haben, ist nun das Herz von Apples gegenwärtiger Renaissance. Und Laurene und ich haben eine wundervolle Familie zusammen.

Ich bin mir ziemlich sicher, nichts von dem wäre jemals geschehen, wenn ich nicht bei Apple gefeuert worden wäre. Es war bitter schmeckende Medizin, aber ich schätze, der Patient brauchte sie.

Manchmal trifft Dich das Leben mit einem Ziegelstein auf den Kopf. Verliere nicht Deinen Glauben.

Ich bin überzeugt, dass das einzige, was mich weitermachen ließ, war, dass ich geliebt habe, was ich tat. Ihr müsst finden, was ihr liebt. Und das ist genauso wahr in Bezug auf Eure Arbeit als auch für Eure Liebespartner.

Eure Arbeit wird einen großen Teil Eures Lebens ausfüllen und der einzige Weg, wirklich erfüllt zu sein, ist das zu tun, wovon Ihr glaubt, dass es eine großartige Arbeit sei. Und der einzige Weg, großartige Arbeit zu tun, ist zu lieben, was ihr tut.

Wenn Ihr es bis jetzt nicht gefunden habt, sucht weiter und bleibt nicht stehen. Und wie es mit allen Herzensangelegenheiten ist, Ihr werdet es wissen, wenn Ihr es gefunden habt. Und wie jede große Beziehung wird es mit dem Lauf der Jahre besser und besser.

Also bleibt aufmerksam, bleibt nicht stehen.

Meine dritte Geschichte handelt vom Tod

Als ich 17 war, las ich ein Zitat, das ungefähr so klang: „Wenn Du jeden Tag so lebst, als wäre es Dein letzter, wirst Du höchstwahrscheinlich irgendwann recht haben.“

Es hatte mich tief beeindruckt und seit damals habe ich über 33 Jahre lang, jeden Morgen in den Spiegel geschaut und mich selbst gefragt: „Wenn heute der letzte Tag in meinem Leben wäre, würde ich dann das tun wollen, was ich mir heute vorgenommen habe?“

Und wann immer die Antwort für zu viele Tage hintereinander „nein“ war, wusste ich, ich muss etwas verändern.

Mich zu daran zu erinnern, dass ich bald tot sein werde, ist das wichtigste Werkzeug, das mir geholfen hat, die großen Entscheidungen in meinem Leben zu treffen.

Weil fast alles — alle äußeren Erwartungen, der ganze Stolz, die ganze Angst vor Peinlichkeit und Versagen – diese Dinge fallen einfach weg im Angesicht des Todes und es bleibt nur das übrig, was wirklich wichtig ist.

Sich zu erinnern, dass man sterben wird, ist der beste Weg, den ich kenne, um der Falle zu entgehen zu glauben, man hätte etwas zu verlieren. Du bist vollkommen nackt. Es gibt keinen Grund, nicht Deinen Herzen zu folgen.

Ungefähr vor einem Jahr wurde bei mir Krebs diagnostiziert. Ich hatte eine Untersuchung um 7:30 Uhr am Morgen und es war deutlich ein Tumor auf meiner Bauchspeicheldrüse zu sehen. Ich wusste nicht mal, was eine Bauchspeicheldrüse ist.

Mein Arzt riet mir nach Hause zu gehen und meine Angelegenheiten in Ordnung zu bringen, womit Ärzte meinen, man soll sich vorbereiten zu sterben. Es bedeutet zu versuchen, Deinen Kindern all das zu sagen, wovon Du dachtest, Du hättest die nächsten zehn Jahre Zeit — in nun mehr nur wenigen Monaten. Es bedeutet, dass alles geklärt sein soll, damit es später so leicht wie möglich für Deine Familie sein wird. Es bedeutet, Dich zu verabschieden.

Ich lebte mit dieser Diagnose den ganzen Tag. Später am Abend hatte ich eine Biopsie, wo sie mir ein Endoskop in den Hals gesteckt haben, durch meinen Magen in die Eingeweide, wo sie mit einer Nadel einige Zellen von dem Tumor entnommen haben.

Ich war betäubt, aber meine Frau, die dabei war, erzählte mir, dass, als sie sich die Zellen unter dem Mikroskop ansahen, die Ärzte zu weinen begannen, weil es sich herausstellte, dass dies eine sehr seltene Form von Bauchspeicheldrüsenkrebs war, der mit einer Operation heilbar ist. Ich hatte die Operation und zum Glück, ich bin wieder gesund.

Das war meine engste Begegnung mit dem Tod und ich hoffe, das wird so bleiben für die nächsten Jahrzehnte. Das durchlebt zu haben, gibt mir die Möglichkeit, Euch mit mehr Gewissheit sagen zu können, dass der Tod ein nützliches aber rein geistiges Konzept ist: Niemand will sterben.

Selbst Menschen, die in den Himmel kommen wollen, wollen nicht sterben um dorthin zu gelangen. Und dennoch ist der Tod das Schicksal, das wir alle teilen. Niemand ist jemals entkommen.

Und das ist so, wie es sein sollte, denn der Tod ist sehr wahrscheinlich die beste Erfindung des Lebens.
Er ist der Anwalt für Veränderung im Leben.
Es räumt das Alte weg, um Platz zu machen für das Neue.
Gerade jetzt seid Ihr das Neue, aber eines Tages, nicht sehr weit von heute, werdet Ihr langsam zum Alten werden und weggeräumt werden. Tut mir leid, dass ich so drastisch bin — aber es ist einfach die Wahrheit.
Deine Zeit ist begrenzt, also verschwende Sie nicht damit, das Leben anderer zu leben. Lasse Dich nicht von Dogmen einfangen, welche ein Leben nach den Überlegungen anderer Leute bedeuten. Lass nicht den Lärm anderer Meinungen Deine eigene innere Stimme zum verstummen bringen.
Und das Allerwichtigste: Habe den Mut, Deinem eigenen Herzen und Deiner Intuition zu folgen. Irgendwie wissen sie bereits, was Du wirklich werden willst. Alles andere ist zweitrangig."